Zum Stand von E-Learning an dt. Hochschulen
Kaum ein Lebensbereich kommt heute ohne Computer und Internet aus. Auch in die Bildungslandschaft haben Laptop und multimediales Lernen längst Einzug gehalten.
«Rund 350 E-Learning-Bildungsgänge gibt es in Deutschland», sagt Wolfram Baier, Projektmanager beim BW-Verlag in Nürnberg, der die Seiten «studieren-im-netz.de» betreut. Eine «wahnsinnige Beschleunigung des Lernens» haben Bildungsexperten ausgemacht, seit der Computer Bestandteil der Studieninfrastruktur ist. Vorlesungen, Seminare und Tutorien sind durch den Einsatz der neuen Medien im Studium entzerrt worden. «Die sinnvollste Kombination ist der Mix aus Präsenz- und virtuellem Studium», meint Helga Bechmann, Projektleiterin der Konferenz «Campus Innovation» beim Multimediakontor Hamburg.
Für dieses «Blended Learning» schaffen immer mehr Hochschulen die Voraussetzungen. So haben sich etwa die bayerischen Hochschulen in einem Verbund zusammengeschlossen, der den Besuch von Lehrveranstaltungen im weltweiten Netz ermöglicht. «Die Virtuelle Hochschule Bayern hat bisher rund 150 multimediale und interaktive Kurse», sagt vhb-Sprecherin Elke Schwämmlein in Hof.
36 Trägerhochschulen unterstützen das Angebot. «Vom Umfang her entspricht jede Veranstaltung mindestens zwei Semesterwochenstunden», erläutert Schwämmlein. Das Angebot wird nach ihren Worten gut angenommen. «Die Zahlen steigen sehr dynamisch an.» Ähnliche Angebote gibt es auch in den anderen Bundesländern: In Baden-Württemberg sind zahlreiche Projekte unter dem Dach der Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg entwickelt worden. An Rhein und Ruhr fördert das «CeC Centrum für eCompetence in Hochschulen NRW» die Integration digitaler Medien.
Rheinland-Pfalz hat als gemeinsame Plattform der Hochschulen ebenso einen Virtuellen Campus wie Universität des Saarlandes, die als Online-Netzwerk Studierenden und Interessierten zur Verfügung steht. Vom Bildungsportal Sachsen können die Lehr- und Lernangebote der 14 Hochschulen des Freistaates online abgerufen werden. Schwämmlein sieht zahlreiche Vorteile für die Studierenden: «Die Möglichkeit, einzelne Präsenz-Lehrveranstaltungen durch netzgestützte Angebote zu ersetzen, erlaubt eine örtlich und zeitlich flexiblere Gestaltung des Studiums.» Zudem können durch das Verbundsystem auch Veranstaltungen anderer Hochschulen genutzt werden. (...)
Doch längst nicht alles ist im virtuellen Lernraum so, wie es sein könnte und einst vorhergesagt wurde. «Die traurige Tatsache ist, dass viele Lehrende den Anforderungen nicht gewachsen sind», sagt Bechmann. So kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass deutlich weniger als zehn Prozent der Lehrenden E-Learning in der Lehre einsetzen. Frühere Prognosen gingen davon aus, dass im Jahr 2005 bereits die Hälfte der Studierenden an einer virtuellen Universität eingeschrieben ist.
Das ist zwar nicht der Fall, «dennoch ist die Zukunft des Studiums multimedial», sagt Bechmann. Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation beim Berufseinstieg - mit multimedialen Elementen erwerben die Studierenden diese ganz nebenbei.
Neuere Studien haben unterdessen ergeben, dass auch die Studierenden sich nur zögernd auf die Angebote der Hochschulen einlassen. So kommt die Untersuchung «E-Learning an deutschen Hochschulen - Trends 2004» des Institut für Medien- und Kompetenzforschung in Essen und des Multimediakontors Hamburg zu dem Schluss, dass Studierende eher die Präsenzveranstaltungen besuchen und die virtuellen Angebote dazu nutzen, Wissen zu vertiefen oder sich auf Prüfungen vorzubereiten. Dabei allerdings gibt es grundsätzliche Unterschiede: «Es ist leichter an Fachhochschulen, Technischen Universitäten und kleineren Hochschulen», sagt Bechmann. Informatiker und Mathematiker nutzten die E-Learning-Angebote dabei deutlich häufiger als etwa Studierende der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften. Am wenigsten Nutzen findet der Computer und die virtuellen Lernwelten in den künstlerisch-gestaltenden Fächern und den Rechtswissenschaften.
(Quelle: web.de)
«Rund 350 E-Learning-Bildungsgänge gibt es in Deutschland», sagt Wolfram Baier, Projektmanager beim BW-Verlag in Nürnberg, der die Seiten «studieren-im-netz.de» betreut. Eine «wahnsinnige Beschleunigung des Lernens» haben Bildungsexperten ausgemacht, seit der Computer Bestandteil der Studieninfrastruktur ist. Vorlesungen, Seminare und Tutorien sind durch den Einsatz der neuen Medien im Studium entzerrt worden. «Die sinnvollste Kombination ist der Mix aus Präsenz- und virtuellem Studium», meint Helga Bechmann, Projektleiterin der Konferenz «Campus Innovation» beim Multimediakontor Hamburg.
Für dieses «Blended Learning» schaffen immer mehr Hochschulen die Voraussetzungen. So haben sich etwa die bayerischen Hochschulen in einem Verbund zusammengeschlossen, der den Besuch von Lehrveranstaltungen im weltweiten Netz ermöglicht. «Die Virtuelle Hochschule Bayern hat bisher rund 150 multimediale und interaktive Kurse», sagt vhb-Sprecherin Elke Schwämmlein in Hof.
36 Trägerhochschulen unterstützen das Angebot. «Vom Umfang her entspricht jede Veranstaltung mindestens zwei Semesterwochenstunden», erläutert Schwämmlein. Das Angebot wird nach ihren Worten gut angenommen. «Die Zahlen steigen sehr dynamisch an.» Ähnliche Angebote gibt es auch in den anderen Bundesländern: In Baden-Württemberg sind zahlreiche Projekte unter dem Dach der Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg entwickelt worden. An Rhein und Ruhr fördert das «CeC Centrum für eCompetence in Hochschulen NRW» die Integration digitaler Medien.
Rheinland-Pfalz hat als gemeinsame Plattform der Hochschulen ebenso einen Virtuellen Campus wie Universität des Saarlandes, die als Online-Netzwerk Studierenden und Interessierten zur Verfügung steht. Vom Bildungsportal Sachsen können die Lehr- und Lernangebote der 14 Hochschulen des Freistaates online abgerufen werden. Schwämmlein sieht zahlreiche Vorteile für die Studierenden: «Die Möglichkeit, einzelne Präsenz-Lehrveranstaltungen durch netzgestützte Angebote zu ersetzen, erlaubt eine örtlich und zeitlich flexiblere Gestaltung des Studiums.» Zudem können durch das Verbundsystem auch Veranstaltungen anderer Hochschulen genutzt werden. (...)
Doch längst nicht alles ist im virtuellen Lernraum so, wie es sein könnte und einst vorhergesagt wurde. «Die traurige Tatsache ist, dass viele Lehrende den Anforderungen nicht gewachsen sind», sagt Bechmann. So kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass deutlich weniger als zehn Prozent der Lehrenden E-Learning in der Lehre einsetzen. Frühere Prognosen gingen davon aus, dass im Jahr 2005 bereits die Hälfte der Studierenden an einer virtuellen Universität eingeschrieben ist.
Das ist zwar nicht der Fall, «dennoch ist die Zukunft des Studiums multimedial», sagt Bechmann. Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation beim Berufseinstieg - mit multimedialen Elementen erwerben die Studierenden diese ganz nebenbei.
Neuere Studien haben unterdessen ergeben, dass auch die Studierenden sich nur zögernd auf die Angebote der Hochschulen einlassen. So kommt die Untersuchung «E-Learning an deutschen Hochschulen - Trends 2004» des Institut für Medien- und Kompetenzforschung in Essen und des Multimediakontors Hamburg zu dem Schluss, dass Studierende eher die Präsenzveranstaltungen besuchen und die virtuellen Angebote dazu nutzen, Wissen zu vertiefen oder sich auf Prüfungen vorzubereiten. Dabei allerdings gibt es grundsätzliche Unterschiede: «Es ist leichter an Fachhochschulen, Technischen Universitäten und kleineren Hochschulen», sagt Bechmann. Informatiker und Mathematiker nutzten die E-Learning-Angebote dabei deutlich häufiger als etwa Studierende der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften. Am wenigsten Nutzen findet der Computer und die virtuellen Lernwelten in den künstlerisch-gestaltenden Fächern und den Rechtswissenschaften.
(Quelle: web.de)
Nicole Hoffmann - 11. Nov, 14:34